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Fliegenfischen am Weißen Regen mit Ralf Hoppe

In der Chamer-Zeitung ist unter der Überschrift „Rute raus, der Spaß beginnt!“ ein interessanter Bericht von Diana Binder über das Fliegenfischen am Weißen Regen mit Ralf Hoppe erschienen. 

Fliegenfischen am Weißen Regen mit Ralf Hoppe.

Fliegenfischen am Weißen Regen mit Ralf Hoppe. Diana Binder hat für die Cramer Zeitung einen Fliegenfischer-Kurs von Ralf Hoppe besucht.                                                                                             Fotos: Diana Binder/Chamer Zeitung

„Rute raus, der Spaß beginnt!“

Der Weiße Regen ist ein Paradies für Fliegenfischer – Ein Besuch bei Profi Ralf Hoppe.
von Diana Binder

Pullig. Stehen fünf Männer auf einer Wiese und angeln. Nein, das ist kein Witz. Auch wenn es tatsächlich sehr lustig zugeht hier. Ober- halb von „Pulling Beach“ auf einer Rasenfläche üben diese fünf Männer und ihr Trainer: Ralf Hoppe, seines Zeichens Chef der 1. Pullinger Fliegenfischerschule und Fliegenfischer-Profi. „Einer von wenigen in ganz Deutschland“, erklärt er stolz.

Fliegenfischen also. Sollte das nicht etwas mit Wasser zu tun haben? „Später“, sagt der Boss. Warum wir hier auf dem Grün stehen und versuchen, eine 30 Meter lange Schnur „um die Ecke zu werfen“, das erfahren Sie im folgenden Text. Eins sei verraten: Fliegenfischen, die „Königsdisziplin des Angelns“, ist tatsächlich viel mehr, als nur Fische fangen. Oder wie Hoppe sagt: „Rute raus, der Spaß beginnt!“ 

„Fliegenfischen ist meine Passion“ 

Ralf Hoppe, das ist kein „Hiesiger“, das merkt man gleich. Er kommt ursprünglich aus Bochum, ist hier in Pulling aber mittlerweile so verwurzelt, dass es kaum noch auffällt. Familiär, freundschaftlich, geschäftlich. In seinem kleinem Laden oberhalb des Weißen Regens erzählt er zunächst seine Geschichte – mit einer Leidenschaft und Dramatik, dass man ihm sofort glaubt: „Fliegenfischen ist meine Passion.“ 
Kurz zusammengefasst: Mitte der 90er Jahre fing alles an. Er war zum ersten Mal zu Besuch im Bayerischen Wald auf Urlaub. Und hat gleichzeitig mit dem Fliegenfischen begonnen. Zunächst autodidaktisch. „Der große Unterschied zum Angeln ist: wir jagen“, sagt Hoppe mit leuchtenden Augen. Der klassische Angler wirft seine Rute aus, und wartet, bis ein Fisch vorbei- schwimmt. Der Fliegenfischer sucht den Fisch, peilt ihn an und präsentiert ihm einen Köder. Pardon: eine Fliege.

Hoppe holt einen flachen Plastikbehälter mit allen möglichen Insekten hervor. Äh nein. Sie sehen nur so aus, das sind Imitate. „Ja, das ist die Kunst – die Fliege so zu werfen, dass der Fisch meint, es ist ein natürliches Insekt.“ 
Und wenn er dann anbeißt, der gute Fisch, ja dann kommt der Adrenalinschub, dann kommen männliche Ur-Instinkte zutage, dann freut sich der Fischer. „Klar, das kann man nicht bestreiten“, gibt Hoppe gerne zu. Im Laufe der Jahre hat sich der Bochumer in dieser Sportart mit einem immensen Ehrgeiz weitergebildet, hat sich selbstständig gemacht, Kurse angeboten. Momentan bereitet er sich auf die Masterprüfung bei der FFI (Fly Fishers International) im April 2020 vor. Um das einzuordnen: Es gibt weltweit nur drei (!) Personen, die diese Prüfung bisher geschafft haben. 

Eines der besten Gewässer für Fliegenfischer 

Anfang der 2000er Jahre ist Hoppe nach Bayern gezogen. Zunächst nach Nürnberg, dann in den Landkreis Cham und seit 2007 ist er in Pulling zuhause. Der Liebe wegen. Und weil dieser Weiße Regen, der so idyllisch am Ort vorbeizieht, eines der besten Gewässer für Fliegenfischer überhaupt ist. Immer wieder kommen internationale Gäste hierher, um Ausschau nach den berühmten Forellen zu halten. „Die sind einfach super zu fischen“, verrät Hoppe. „Sie sind standorttreu und gut zu fangen.“ 

So viel zur Theorie. In der Praxis stehen noch immer fünf Männer mit ihren Ruten in der Gegend rum und warten auf Instruktionen. „Erstmal aufwärmen“, trommelt Hoppe seine Kursteilnehmer zusammen. Und macht einige Dehnübungen vor. „Da ist ganz wichtig! Immer erst Aufwärmen. Schultern lockern, zack zack zack.“ Er wedelt mit seinen Armen auf und ab, die Fliegenfischer, die übrigens aus ganz Deutschland für diesen Zwei-Tages-Kurs nach Pulling gekommen sind, machen es ihm nach. 

Dann geht’s an die Technik: Ziel ist, ohne Kraft und trotzdem extrem präzise die Rute so zu werfen, dass die Fliege vor den Augen des Fisches landet. „Da muss man auch mal um die Ecke werfen. Wenn ein Stein oder ein Baum im Weg ist“, spricht der Profi und demonstriert, was gemeint ist. Mit einem leisen „Tschhhh“ schnellt die 30 Meter lange, orange Schnur quer über die Wiese auf einen bestimmten Punkt zu. Hm. Sieht ja ganz einfach aus. „Darf ich mal versuchen?“ Die Kursteilnehmer, die natürlich nicht zum ersten Mal hier sind, verfolgen gespannt, wie sich der Neuling – noch dazu eine Frau! – schlägt. 

Also, Rute in die Hand nehmen, nach oben führen, die Schnur über die Schulter, wieder nach vorne und… Oh. „Abgesoffen“, kommentiert Hoppe. Okay, er hat recht: Das, was die Männer hier machen, hat sehr viel mit Technik und Übung zu tun. Weder in der Theorie, noch beim Zuschauen kann man das lernen. „Täglich muss man trainieren und dann ist man erst am Anfang“, erklärt Hoppe. „Vielleicht kann man es ein bisschen mit Golf vergleichen – da dauert es ja auch ein Weilchen, bis man die Platzreife erlangt.“ 

Die Kursteilnehmer üben fleißig weiter. Auf dem Trockenen. Am nächsten Tag erst geht’s an den schönen Weißen Regen. „Das ist wahrlich ein Paradies für Fliegenfischer“, sagt Hoppe. Hier fehlt es ihm an nichts und er hat alles, was er für seinen Sport, seine Passion braucht. „Es gibt höchstens einen Ort, wo ich noch lieber wäre“, sagt der Fliegenfischer. „Neuseeland.“ 
Mehr dazu unter:
www.idowa.plus

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